Panchatantra/Book 1/Der Löwe, seine Minister und das Kamel++Folio 1 👂 📔 🎴

Der Löwe, seine Minister und das Kamel

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Panchatantra/Book 1/Der Löwe, seine Minister und das Kamel++Folio 2 👂 📔 🎴

In einer Waldgegend lebte einst ein Löwe namens Madotkata („der vor Stolz Wütende“), und dessen Diener waren ein Panther, eine Krähe und ein Schakal.

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Indem diese aber einst hier und da herumschweiften, sahen sie ein von einer Karawane abgekommenes Kamel namens Krathanaka.

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Der Löwe sagte darauf:

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„Erkundigt euch doch, ob es ein Waldtier ist oder ein Haustier!“

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Nachdem sie dies gehört, sagte die Krähe:

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„Oh Herr! Dies ist ein Haustier, Kamel genannt, eine Art Geschöpf, welches du fressen kannst. Deshalb laß es umbringen!“

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Der Löwe sagte:

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„Ich töte keinen Gast, der in mein Haus gekommen ist.

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Man sagt auch:

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``Sogar wer seinen Feind ermordet, wenn er furchtlos vertrauensvoll ins Haus ihm trat, dessen Schuld gleicht dem Mord von hundert Brahmanen.´´

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Darum versprecht ihm vollständige Sicherheit und führt es zu mir, damit ich es nach dem Grund seiner Hierherkunft frage.“

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Darauf forderten alle zusammen das Kamel auf, Vertrauen zu fassen, versprachen ihm Sicherheit und führten es vor den Löwen.

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Nachdem es sich ehrfurchtsvoll verbeugt hatte, setzte es sich nieder.

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Alsdann erzählte es auf dessen Befragen seine ganze Geschichte von der Zeit an, wo es von der Karawane abgekommen war.

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Darauf sagte der Löwe:

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„Oh Krathanaka! Gehe nicht zum Dorf zurück, um dich wieder der Qual des Lasttragens zu unterziehen.

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Bleib furchtlos bei mir hier im Wald und genieße die smaragdgleichen vortrefflichen Gräser!“

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Das Kamel sagte:

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„So sei es!“ und hauste nun vergnügt in der Mitte von ihnen, indem es bei sich dachte: „Ich brauche mich vor nichts in aller Welt zu fürchten.“

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Eines Tages nun hatte der Löwe mit einem großen im Walde lebenden Elefanten einen Kampf.

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Da erhielt er durch dessen mörserkeulengleichen Stoßzahn eine Wunde, und wenig fehlte, daß er infolge davon das Leben eingebüßt hätte.

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Sein Körper wurde aber so schwach, daß er nicht einmal den Fuß irgendwohin bewegen konnte.

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Da gerieten die Krähe und die übrigen durch seine Ohnmacht alle in Hungersnot und schweres Leid.

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Der Löwe aber sagte zu ihnen:

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„He da! Sucht irgendwo irgendein Tier, damit ich, obgleich ich in diesem Zustand bin, es töte und euch Nahrung verschaffe.“

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Darauf fingen sie alle vier an herumzuschweifen. Da sie aber gar nichts erblickten, so hielten die Krähe und der Schakal miteinander Rat.

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Der Schakal sprach:

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„He, Krähe! Wozu das viele Herumschweifen? Da steht ja das Kamel voll Vertrauen auf unsern Herrn. Laß es uns töten! Das gibt Lebensunterhalt für das ganze Gefolge.“

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Die Krähe antwortete:

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„Ach! Du sprichst ganz angemessen. Aber der Herr hat ihm Sicherheit versprochen. Darum darf es nicht getötet werden.“

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Der Schakal sagte:

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„Oh Krähe! Ich werde durch meine Vorstellungen den Herrn umstimmen, daß er es umbringt. Drum bleibe du hier, bis ich nach Hause gegangen bin, des Herrn Befehl empfangen habe und wieder zurückkehre.“

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Nachdem er so gesprochen hatte, machte er sich eilig auf den Weg zum Löwen. Dort angekommen sprach er folgendes:

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„Oh Herr! Herumschweifend haben wir den ganzen Wald durchsucht, aber kein einziges Tier angetroffen. Was sollen wir nun tun, da wir vor Hunger nicht einmal einen Fuß mehr vorwärts bewegen können?

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Auch Majestät scheint etwas Nahrhaftes essen zu müssen. Wenn sie daher befiehlt, so ließe sich jetzt aus dem Fleisch des Kamels ein nahrhaftes Mahl bereiten.“

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Als aber der Löwe diese seine abscheuliche Rede hörte, sagte er von Zorn erfüllt:

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„Pfui, pfui! du gemeinster Bösewicht! Wenn du das noch einmal sagst, so werde ich dich augenblicklich umbringen. Da ich ihm Sicherheit versprochen habe, wie kann ich ihn nun selbst töten!

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Man sagt ja:

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``Weder die Kuhspende, noch die Land- oder Speisespende ist das Höchste, sondern nach der Weisen Urteil steht an aller Spenden Spitze die Spende der Furchtlosigkeit. Sämtliche Opfer, mit den vortrefflichsten Spenden vollzogen, wiegt eines einzigen angstvollen Geschöpfes Lebensversicherung auf.´´“

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Nachdem er dies gehört, sagte der Schakal:

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„Oh Herr! Wenn das Kamel im Vertrauen auf die ihm gewährte Sicherheit umgebracht wird, dann begehst du eine Sünde.

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Aber, wenn es aus Ergebenheit gegen deine Majestät sein Leben von selbst anbietet, dann begehst du keine Sünde. Wenn es sich daher selbst zum Tode anträgt, dann darf es getötet werden, oder einer von uns muß umgebracht werden.

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Denn Majestät bedarf einer nahrhaften Speise und geht, wenn der Hunger nicht gestillt wird, der Auflösung entgegen. Wozu haben wir aber unser Leben, wenn wir es nicht zum Nutzen unseres Herrn fahren lassen?

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Wenn Majestät etwas Unangenehmes zustößt, dann ist es unsre Pflicht, selbst rückwärts ins Feuer zu gehen.

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Man sagt auch:

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``Das Leben eines Oberhauptes ist auf jede Art zu wahren; wenn er dahin ist, ist auch das ganze Haus vernichtet: Denn Räder fahren nimmermehr, wenn ihre Nabe zerbrochen wurde.“

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Nachdem er dies gehört, sagte der Löwe:

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„Wenn dem so ist, so tue was dir gut erscheint.“

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Als der Schakal dies vernommen, ging er eilig zurück und sagte zu allen:

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„Hört, hört! Der Herr befindet sich sehr schlecht. Das Leben sitzt ihm schon in der Nasenspitze. Wozu also das Herumjagen? Wer wird uns in diesem Walde beschützen, wenn er nicht mehr ist?

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Drum laßt uns gehen und ihm, den die Krankheit namens „Hunger“ in die andere Welt treiben will, unsere eigenen Leiber zum Geschenk machen, damit wir unsere Schuld für des Herrn Gnade abzahlen.

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Man sagt ja:

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``Der Diener, unter dessen Augen den Herrn ein Mißgeschick betrifft, fährt bei lebendigem Leibe hinunter in den Höllenschlund.´´“

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Darauf gingen sie sogleich alle mit Tränen in den Augen zum Löwen, verbeugten sich und setzten sich nieder. Als er sie um sich sah, sagte der Löwe:

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„Ach! Habt ihr irgendein Tier gefangen oder gesehen?“ Darauf antwortete die Krähe aus ihrer Mitte:

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„Oh Herr! Wir sind schon allenthalben umhergerannt, haben aber kein Tier weder gefangen noch gesehen.

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Deshalb möge der Herr jetzt mich verzehren und dadurch sein Leben fristen: So wird Majestät sich erquicken, und ich werde in den Himmel kommen.

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Denn man sagt auch:

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``Der Diener, welcher treusinnig für seinen Herren das Leben läßt, gewinnt die höchste Rangstufe, von Alter frei und frei von Tod.´´“

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Nachdem der Schakal dies gehört, sagte er:

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„Ach! Dein Körper ist sehr klein. Wenn er dich auch verzehrt, so wird das dem König das Leben doch nicht fristen. Außerdem ist es auch schädlich.

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Man sagt auch:

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``Der Hund sogar verschmäht Krähenfleisch; selbst wenig davon ist ungesund. Wozu auch eine Speise essen, an der man sich nicht sättigen kann?´´

Panchatantra/Book 1/Der Löwe, seine Minister und das Kamel++Folio 65 👂 📔 🎴

Du hast nun deine Ergebenheit gegen den Herrn bewiesen und deine Verpflichtung für des Herrn Nahrung abgetragen. Auch hast du dir in beiden Welten einen guten Leumund erworben. Darum tritt zurück, damit auch ich den Herrn anreden kann!“

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Nachdem so geschehen, verbeugte sich der Schakal ehrfurchtsvoll und sagte:

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„Oh Herr! Erhalte dein Leben heute durch meinen Leib und laß mich beide Welten erwerben! Denn man sagt auch: Dem Herrn gebührt des Dienstmannes Leben, da er es durch Sold erwarb. Darum begeht er auch keine Sünde, wenn er es ihnen nimmt.“

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Als er aber dieses gehört, sagte der Panther:

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„Ah, du hast schön gesprochen! Aber auch dein Körper ist sehr klein, und da Krallen deine Waffen sind, so gehörst du zu demselben Geschlecht und darfst deshalb nicht von ihm gefressen werden.

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Man sagt ja:

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``Kein Weiser esse Verbotenes, wäre der Tod ihm auch noch so nah, zumal wenn es, obgleich wenig, ihn doch um beide Welten bringt.´´

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Du hast deine Blutsfreundschaft nun bewiesen. Sagt man ja doch mit Recht auch Folgendes:

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``Darum heben die Erdenherrscher ihre Verwandten zu sich empor, denn diese ändern sich nimmer, nicht anfangs, mitten und nicht am Ende.´´

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Deswegen tritt zurück, damit auch ich mir des Herrn Gnade erwerbe.“

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Nachdem so geschehen, verbeugte sich der Panther und sprach zum Löwen:

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„Oh Herr! Nimm jetzt meinen Leib zu deinem Lebensunterhalt. Im Himmel soll mir eine ewige Wohnung zuteil werden, und auf Erden mein Ruhm sich in die weiteste Ferne erstrecken!

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Drum trage du kein Bedenken hierbei! Man sagt ja:

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``Treuergebenen Dienstleuten, die für ihren Herrn gestorben sind, wird ewige Wohnung im Himmel und auf Erden großer Ruhm zuteil.´´“

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Nachdem er dies gehört, dachte das Kamel:

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„Sie haben doch schöne Worte ausgesprochen, und der Herr hat keinen einzigen umgebracht. Darum will auch ich Angemessenes vortragen, damit sie alle drei meine Rede loben.“

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Nachdem er sich so entschlossen hatte, sprach er:

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„Ach! Was du sagst ist angemessen. Allein auch du bist ein Krallenkämpfer! Wie kann also der Herr dich fressen? Man sagt auch: Wer sogar nur im Geist Unbilden gegen sein Geschlecht hegt, den treffen ebendieselben in dieser und in jener Welt. Darum tritt du zurück, damit ich den Herrn anrede!“

Panchatantra/Book 1/Der Löwe, seine Minister und das Kamel++Folio 83 👂 📔 🎴

Nachdem so geschehen, trat das Kamel hervor, verbeugte sich und sprach:

Panchatantra/Book 1/Der Löwe, seine Minister und das Kamel++Folio 84 👂 📔 🎴

„Oh Herr! Diese darfst du ja doch nicht essen. Deswegen laß dir meinen Leib zum Lebensunterhalt dienen, damit ich beide Welten gewinne. Denn man sagt auch: Nicht Opfernde und auch keine Büßer erreichen solchen hohen Rang, als brave Fürstendienstleute, die für den Herrn sich opferten.“

Panchatantra/Book 1/Der Löwe, seine Minister und das Kamel++Folio 85 👂 📔 🎴

Nachdem es so gesprochen hatte, rissen ihm auf des Löwen Erlaubnis der Panther und der Schakal den Bauch auf, die Krähe hackte ihm die Augen aus, und das Kamel büßte sein Leben ein.

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Alsdann wurde es von allen diesen gemeinen Schlauköpfen aufgefressen. - Daher sage ich:

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``Viele niedere Schlauköpfe, die sich alle durch Pfiffigkeit ernähren, können Recht zu Unrecht machen, wie Krähe und Sippschaft beim Kamel.´´“

Panchatantra/Book 1/Der Löwe, seine Minister und das Kamel++Folio 88 👂 📔 🎴

Nachdem er diese Geschichte erzählt hatte, sagte Sanjivaka weiter zu Damanaka:

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„Dieser König hat eine gemeine Umgebung, die denen, welche seinen Schutz gesucht haben, kein Heil gewährt.

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``Besser ein geiergleicher König von Schwänen umgeben, als ein schwanengleicher König, dessen Umgebung Geier bilden: Denn von einem Gebieter, welcher Geier als seine Umgebung hat, gehen viele Untaten aus, und durch diese ist er mächtig zum Verderben.´´

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Deshalb soll man den ersteren unter diesen beiden vorziehen.

Panchatantra/Book 1/Der Löwe, seine Minister und das Kamel++Folio 92 👂 📔 🎴

``Ein König, der sich durch die Worte von Schlechten leiten läßt, ist unfähig zu gerechter Erwägung.´´

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Man hört auch Folgendes:

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``Weil der Schakal dir zur Seite steht wie auch die scharfgeschnäbelte Krähe, drum flüchte ich den Baum aufwärts, denn die Umgebung gefällt mir nicht.´´“

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Da fragte Damanaka:

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„Wie ist das?“, und Sanjivaka erzählte: